Gestaltungrichtlinien für Tirolensis.info & PopGen.us

Gestaltungsleitfaden Publikationen (Digital, Print)
Dieser Leitfaden definiert die visuellen Grundlagen für alle Publikationen im Bereich Genealogie und genetische Genealogie. Er dient als Referenz, um ein konsistentes, wiedererkennbares und professionelles Erscheinungsbild für Web (Websites, PDF) und Druck (Bücher, Zeitschriften) zu gewährleisten. Noch in Verfeinerung.

„Der Link zu den Wurzeln als Motivation, wissenschaftlich und umfassend modern bearbeitet.“

1. Grundprinzip & Visuelle Ausrichtung

Das Kerndesign balanciert zwei Welten: Es verbindet eine warme, Pergament-ähnliche, historisch-klassische Stilistik mit modern-wissenschaftlicher Klarheit und Sauberkeit. Jede Publikation soll die grundlegende Motivation der Ahnenforschung – die Verbindung zur Vergangenheit und den eigenen Wurzeln – emotional ansprechen, gleichzeitig aber durch eine klare Struktur die Werte wissenschaftliche Genauigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Entdeckergeist mit Anwendung moderner Methoden vermitteln.

2. Zielgruppe

Das Design muss eine Brücke schlagen zwischen zwei Hauptgruppen:

  • Hobby-Familienforscher und Genealogie-Experten, die oft einen emotionalen und historischen Zugang zum Thema haben.
  • Citizen Scientists, Forscher und Experten der genetischen Genealogie und Populationsgenetik, für die datengetriebene, exakte und klare Darstellungen essenziell sind.

3. Kernelemente des Brandings

3.1. Logos

Es existieren zwei spezialisierte Logos, die je nach thematischem Fokus eingesetzt werden:

  • Tirolensis.info
    Symbol: Stilisierter Lebensbaum mit runder Außenform (grüne Blätter, brauner Stamm/Äste/Wurzeln).
    Anwendung: Primär für genealogische Arbeiten mit historischem Fokus, insbesondere auf den Alt-Tiroler Raum bzw. Südtirol.
    Anmutung: Klassisch, organisch, verwurzelt.
  • PopGen.us
    Symbol: Stilisierter Baum, dessen Stamm in eine DNA-Helix übergeht.
    Anwendung: Primär für populationsgenetische und über-regionale genetisch-genealogische Arbeiten.
    Anmutung: Modern, wissenschaftlich, die Verbindung von Genealogie und Genetik symbolisierend.

3.2. Farbpalette

Die Farbwelt ist zurückhaltend, erdig und unterstützt die Pergament-Anmutung.

  • Primärfarben (Hintergründe, Flächen): Helle, warme und gebrochene Töne wie Pergament, Beige, Ocker und helles Grau.
  • Sekundärfarben (Text, Linien, Details): Erdige Töne wie Dunkelgrau und Braun für eine gute Lesbarkeit und einen seriösen Charakter.
  • Akzentfarbe: Ein kräftiges, aber nicht grelles Rot.
    Anwendung Web: Gezielt für Interaktionselemente wie Links.
    Anwendung Print/PDF: In einer dunkleren Variante für Hervorhebungen oder Links.

Druck-Spezifikation: Für den Druck (Buch, Zeitschrift) wird die Farbigkeit noch stärker reduziert und dezenter eingesetzt, um einen hochwertigen, klassischen Eindruck zu erzielen.

3.3. Typografie

Die Schrifthierarchie ist klar definiert, um den Spagat zwischen klassisch und modern zu meistern. Eine Grundvoraussetzung ist die exzellente Abdeckung der Sprachen Deutsch, Englisch und Italienisch sowie wissenschaftlicher Symbole. Nach einer Evaluationsphase wurde die Font-Selektion festgelegt. Die entscheidende Voraussetzung ist die Installation der Schriften im TrueType Font (.ttf) Format, vorzugsweise von Google Fonts, um eine optimale Bildschirmdarstellung (unter Windows) zu gewährleisten.

  • Für Fließtext (Lesbarkeit & Tiefe):
    Stil: Klassische elegante Serifenschrift wie oft in historischen Publikationen verwendet.
    Charakter: Historisch-klassisch, elegant. Fördert den Lesefluss bei längeren Texten und transportiert Seriosität und Tradition.
    EB Garamond (TTF). Sie verkörpert den klassischen, seriösen Charakter und bietet exzellente Lesbarkeit in langen Texten.
  • Für Titel & Überschriften (Struktur & Orientierung):
    Stil: Humanistische Sans-Serif-Schrift angelehnt an klassische römische Großbuchstaben bzw. Renaissance-Steinmetzarbeiten.
    Charakter: Modern, klar, offen und sehr gut lesbar, ohne steril zu wirken.
    Libertinus Sans (TTF). Eine klare, humanistische Sans-Serif, die modern wirkt, ohne technisch-kühl zu sein.
  • Für Funktionstext (Daten & Details):
    Stil: Schmale, neutrale Sans-Serif-Schrift.
    Anwendung: Tabellen, Bildunterschriften, beschriftete Grafiken, Karten.
    Charakter: Platzsparend, sachlich und hochfunktional, ohne vom Inhalt abzulenken.
    Fira Sans Condensed (TTF). Sie ist die primäre Wahl für Tabellen, Grafiken und Bildunterschriften. Je nach Anforderung an die Informationsdichte wird die Familie durch Fira Sans Extra Condensed (sehr schmal) und die reguläre Fira Sans ergänzt.
  • Für Code & Technische Daten (Strukturierung von Daten):
    Stil: integraler Bestandteil der Fira-Superfamilie, maximale Bildschirmlesbarkeit und unmissverständliche Zeichenerkennung.
    Charakter: klar, präzise und neutral.
    Fira Mono (TTF). Für alle Monospace-Anwendungen, von Code-Snippets bis zu reinen Daten-Darstellungen.

3.4. CSS-Definitionen für die Web/Screen-Anwendung

Für eine konsistente Umsetzung folgender CSS-Code mit Farb- und Schriftvariablen.

/* :root selektiert das Wurzelelement des Dokuments (<html>) */
:root {
/* Farb-Definitionen */
--color-background-parchment: #F5F1E8; /* Helles, warmes Pergament */
--color-text-primary: #3D352E;         /* Dunkles Grau-Braun für Text */
--color-text-secondary: #6B4F3A;      /* Helleres Braun für Akzente */
--color-accent-red: #B70101;           /* Klassisches, dunkles Rot für Links */
--color-border: #D1C7B8;               /* Dezente Linienfarbe */
/* Schrift-Definitionen */
--font-body: 'EB Garamond', 'Gentium Plus', 'Source Serif Pro', 'PT Serif', Merriweather, serif;
--font-heading: 'Libertinus Sans', 'Linux Biolinum', Optima, 'Lucida Sans', sans-serif;
--font-functional: 'Fira Sans Condensed', 'Noto Sans Condensed', 'Roboto Condensed', 'Arial Narrow', sans-serif;
--font-functional-narrow: 'Fira Sans Extra Condensed', 'Arial Narrow', sans-serif;
--font-mono-stack: 'Fira Mono', 'JetBrains Mono', 'Source Code Pro', monospace;
}
/* Grundlegende Anwendung */
body {
background-color: var(--color-background-parchment);
color: var(--color-text-primary);
font-family: var(--font-body);
line-height: 1.6;
}
h1, h2, h3, h4, h5, h6 {
font-family: var(--font-heading);
color: var(--color-text-secondary);
}
a {
color: var(--color-accent-red);
text-decoration: none;
}
a:hover {
text-decoration: underline;
}
/* Klasse für Tabellen, Bildunterschriften etc. */
.functional-text, table, figcaption {
font-family: var(--font-functional);
}

4. Anwendungsrichtlinien

4.1. Layout & Weißraum

Um die „wissenschaftliche Klarheit“ zu gewährleisten, wird durchgängig ein großzügiges, luftiges Layout angestrebt. Weißraum ist ein aktives Gestaltungselement, das dem Auge Führung gibt, Inhalte strukturiert und einen hochwertigen Eindruck vermittelt.

4.2. Bildsprache & Grafiken

  • Tirolensis.info (Historisch-narrativ):
    Verwendet eine Mischung aus historischen Dokumenten, Fotos, Karten und modernen Grafiken. Historische Fotos können optional mit einem leichten, einheitlichen Sepia-Filter versehen werden, um eine konsistente, warme Ästhetik zu erzeugen. Der Stil ist informell, aber passend in das Gesamtbild integriert.
  • PopGen.us (Wissenschaftlich-informativ):
    Der Fokus liegt auf klaren, modernen Grafiken, Diagrammen, Karten und DNA-Visualisierungen. Die Bildsprache ist hier sachlicher und direkter. Historische Elemente sind seltener und dienen primär der Kontextualisierung.

4.3. Datenvisualisierung (Tabellen, Stammbäume, etc.)

Komplexe Elemente wie Tabellen, Stammbäume oder genetische Daten sollen sich als bewusst moderne, saubere und klar strukturierte Informationsblöcke präsentieren. Sie sind der visuelle Anker der „wissenschaftlichen Klarheit“ und dürfen sich vom warmen Hintergrundstil abheben, um ihre Lesbarkeit und Präzision zu maximieren.


Anhang: Herleitung und Entscheidungsfindung

Dieser Abschnitt dokumentiert die Überlegungen, die zu den obigen Gestaltungsrichtlinien geführt haben. Er dient dem tieferen Verständnis der Design-Absichten.

Zur Farbwelt

Die Entscheidung für eine zurückhaltende und erdige Farbpalette (Pergament, Beige, Ocker, Braun) wurde getroffen, um die gewünschte historisch-warme Anmutung direkt zu unterstützen. Um sterile oder rein akademische Kühle zu vermeiden, wurde bewusst auf harte Kontraste und kalte Farben verzichtet. Die Akzentfarbe Rot wurde strategisch gewählt, auch wegen der historischen Anwendung im Tiroler Raum: Sie ist kräftig genug, um im Web als klare Signalfarbe für Links zu dienen, wirkt in ihrer dunkleren Variante im Druck aber dennoch klassisch und nicht aufdringlich. Die explizite Reduktion der Farbigkeit für den Druck trägt den höheren Ansprüchen an Eleganz und den Produktionskosten Rechnung.

Zur Typografie-Auswahl (Stand der Evaluation)

Die Auswahl der Schriften ist das zentrale Element, um die Brücke zwischen „historisch“ und „wissenschaftlich-klar“ zu schlagen. Die Strategie ist eine Kombination aus verschiedenen Schriftfamilien für spezifische Aufgaben.

  • Überschriften: Die Wahl fiel auf Libertinus Sans (oder alternativ Linux Biolinum G), da diese Schriften eine offene, humanistische und klare Anmutung haben, die modern ist, aber nicht technisch-kühl wirkt. Sie eignen sich hervorragend, um Inhalte zu strukturieren, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Als Fallback-Optionen wurden Lucida Sans oder Optima bedacht.
  • Fließtext: Für den Haupttext ist EB Garamond der Favorit, da sie eine exzellente Lesbarkeit in langen Textabschnitten bietet und den klassischen, seriösen Charakter perfekt verkörpert. Sie schafft eine direkte visuelle Verbindung zur Welt des Buchdrucks. Alternativen wie insbesondere Gentium, aber auch Source Serif Pro, PT Serif und Merriweather wurden ebenfalls evaluiert und bleiben als Optionen im Rennen.
  • Funktionstext: Für Tabellen und datenintensive Elemente wurde Noto Sans Condensed als ideal identifiziert, da sie sehr platzsparend ist und höchste Neutralität und Lesbarkeit bei kleinen Schriftgrößen bietet. Als praxistaugliche Alternative, insbesondere wegen der Kompatibilität mit Diensten wie Google Docs, wird Roboto Condensed in Betracht gezogen. Schließlich wurde wieder Fira Sans Condensed favorisiert, da ähnlicher zu Noto Sans Condensed und auch auf Google Docs verfügbar.
    Die entscheidende Entdeckung: OTF vs. TTF: Die größte Hürde im Testprozess von Fira Sans Condensed war eine mangelhafte Darstellung am Bildschirm, insbesondere bei i und l. Die Lösung war nicht der Wechsel der Schrift, sondern des technischen Formats: Die ursprünglich verwendete OTF-Version der Schrift ist primär für den Druck optimiert. Die für die Bildschirmdarstellung entscheidende Technologie des „Hintings“ ist hier weniger stark ausgeprägt. Der Wechsel zur TTF-Version von Google Fonts löste das Problem (ähnlich auch bei Libertinus Sans). Diese Dateien enthalten ein überlegenes, pixelgenaues Hinting, das speziell für maximale Schärfe und Klarheit auf Bildschirmen entwickelt wurde. Diese Erkenntnis ist der Schlüssel zur erfolgreichen Implementierung unseres Schriftsystems und unterstreicht die Wichtigkeit, für alle Web- und Office-Anwendungen die TTF-Versionen zu verwenden.
    Bezüglich Weiterentwicklung: alle gewählten Schriften sollten solide sein und ein Minimum an Pflege (Bugfix seltener Probleme) erfahren, eine offensive Weiterentwicklung scheint nicht notwenig.
    Ausgemusterte Kandidaten
    Noto Sans Condensed: Technisch und qualitativ die ideale Schrift. Sie schied jedoch aus, da sie (Stand 10/2025) nicht in Google Docs verfügbar ist, was die kollaborative Arbeit massiv behindern würde. Sie bleibt der „Wunschkandidat“ für die Zukunft.
    Roboto Condensed: Fungierte lange als sichere, pragmatische Alternative. Im direkten Vergleich ist Fira Sans Condensed jedoch sowohl ästhetisch passender als auch platzsparender.
    Cabin Condensed: Ein vielversprechender Kandidat mit sehr guten Metriken, der aber aufgrund von Bedenken bezüglich des Schriftbilds und des Kernings bei bestimmten Zeichenkombinationen ausgeschieden wurde.

Eine entscheidende Grund-Anforderung an alle Schriften ist die freie Verfügbarkeit, breite Abdeckung von Deutsch, Englisch und Italienisch sowie die korrekte Darstellung spezieller genealogischer und genetischer Symbole. Die Auswahl wird anhand dieser Kriterien laufend geprüft.

Probetext: Historischer Abriss

Anno Domini 1311, kund und zu wissen sei dem Gschlecht der Nachkommen, whereby the lineage of Sparrenberg, della nobile casata di Tirolo, urkundlich bezeugt ward. Progenitore Magister Udalricus Nobilis hath given testimonium to the rights of the manor, der Hofstatt und dem anliegenden Grund. Tale diritto, in den Annalen von Stams verzeichnet, ward sigillatum et confirmatum in perpetuum.

Genealogische Listung (Auszug aus einem Seelenregister)

MARKART, Michaelus Josephus

  • Geburt (*): 23. Jan 1803 in loco Griesbach; Taufe (~): eodem die.
  • Beruf: Agricola et molitor (Bauer u. Müller); Wohnort (⌂): Hof Nᵒ 17, curia ad molam.
  • Hochzeit (⚭): 29. Feb 1849 cum OBWEXER, Anna filia Johannis Baptistaeᵐ.
  • Tod (†): 14. Apr 1876, causa mortis: Febris flava (Gelfieber)².

Populationsgenetische Analyse (Auszug)

  • Sample ID: POPGEN-TIR-I1l/A
  • Y-Haplogruppe (♂): R1b > R-M269 > R-P312 >> R-L21 (Subclade Cᴿᵉˢᵗ)
  • mtDNA-Haplogruppe (♀): U5a₁b (Cluster V<sub>Tirol</sub>)
  • Admixture Analysis (K=7): 45% Atlantic_Med (α-Komponente), 28% Balto_Slavic, 19% North_Sea.
  • Prüfung auf seltene Allele: Σ(Δƒ) ≈ 0.005 für rs1800497(T). Referenz SNP: rs429358<sup>C</sup>.

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